Licht und Schatten im Greizer Park

von Christian Wonitzki

Im Park gibt es zwei neue Schmuckstücke. Aber: Baumschilder wurden gestohlen.

Erfreuliche Entdeckung am 19. April 2018: Die denkmalgerechte Wiederherstellung der südlichen "Seufzer-Brücke" und der "Fürstenquelle" sind abgeschlossen. Zugleich mussten wir frustriert feststellen, dass zwei der vor etwa einem Jahr vom Freundeskreis Greizer Park e.V. finanzierten und aufgestellten Baumschilder offensichtlich entwendet worden sind.

Es hat gedauert, aber nun ist es vollbracht. Bei Wegebauarbeiten wurde im südlichen Bereich der "Seufzer-Allee" ein kleines Brückchen entdeckt und freigelegt. Ein Graben entwässert dort in die Weiße Elster, dessen Erhalt sich aber aus Hochwasserschutzgründen verbot. Bei der Rekonstruktion der Brücke mussten deshalb Kompromisse eingegangen werden. Der elsterseitige Abfluss wurde verrohrt, mit einer Rückschlagklappe versehen und der Graben auf das umgebende Geländeniveau angefüllt. Damit ist für den Normalfall die Grabenentwässerung gewährleistet, bei Hochwasser kann durch die geschlossene Klappe das Hineindrücken von Elsterwasser in den Park verhindert werden. Allerdings ging damit der Brückencharakter auf dieser Seite verloren. Auf der Parkseite sind Graben und Brückenbauwerk freigelegt und saniert worden; diese Brückenseite wurde nun mit einem nach historischem Vorbild neu angefertigten Geländer ausgestattet.

Den Fürstlich Greizer Park schmücken nun zwei im Verlauf der "Seufzer-Allee" lokalisierte wiederhergestellte Brückchen - die (nördliche) mit dem goldfarbenen und die (südliche) mit dem schwarz lackierten Geländer. Die Fertigung des aktuell angebrachten Geländers ebenso wie die Sanierung des Wasserspeiers der "Fürstenquelle" übernahm die Werkstatt für Schmiedekunst - Michael Gerhardt aus Knau.

Auch die Sanierung der "Fürstenquelle" war mit erheblichem Aufwand verbunden. Zunächst sollte erkundet werden, woher die "Quelle" ihr Wasser bekommt. Erkundungen mit zerstörungsfreier Technik aus dem Bereich der Archäologie lieferten kein verwertbares Resultat. Immerhin konnte unser Verein durch Wasseranalysen zeigen, dass das "Quell"-Wasser eine gute Beschaffenheit aufweist. Nach der baulichen Instandsetzung der Bruchsteinfassungen wurde das unterirdische Wasserreservoir der Quelle mit Lehmdichtungen wieder funktionstüchtig gemacht. In diesem etwa ein Kubikmeter großen Ziegelbauwerk sammelt sich Schichtenwasser und wird über einen Überlauf dem Wasserspeier zugeführt. Dieser historisch erhaltene Wasserspeier, dessen Form einem Tierkopf ähneln soll, ziert nun wieder die sanierte "Fürstenquelle". Hoffen wir, dass sie möglichst verlässlich sprudelt - wie in fürstlichen Zeiten. Christa Bretschneider, eine viele Jahre für den Greizer Park tätige Gartenarchitektin, beschrieb die Lokalisation der Fürstenquelle im Parkführerheftchen von 1995 sehr bildhaft: "Wir sind hier an einem sehr romantischen Fleckchen angekommen, das an die Stimmungsszenerie der früheren Landschaftsgärten erinnert und sicher auch aus diesem Zeitempfinden heraus entstanden ist, lange Zeit vor dem Landschaftspark."

Vor fast einem Jahr konnte unser Freundeskreis nach aufwändiger Vorbereitung die Installation von 15 Baumschildern der Öffentlichkeit präsentieren. Das Besondere daran: Mittels aufgedrucktem QR-Code können Besucher zusätzliche Informationen zum jeweiligen Baum von dieser Internetseite auf ihrem Smartphone aufrufen. Nun mussten wir feststellen, dass zwei der Schilder - an der Gelbblühenden Rosskastanie und am Carolina-Schneeglöckchenbaum - offensichtlich gestohlen wurden; weitere Schilder weisen Beschädigungen auf. Nicht zuletzt ist auch der damit verbundene materielle Schaden angesichts unserer ausschließlich spendenbasierten Arbeit besonders zu beklagen.

Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn Parkfreunde die Nachfertigung der entwendeten und beschädigten Schilder mit einer Spende unterstützen würden!